Post by Nicolas MittelmaierHallo,
Wenn ich das richtige sehe, ist eine Computer-Tomographie nichts anderes als
ein berechnetes Bild von einem schnell um das Objekt kreisenden
Röntgen-Gerätes.
Aber nur mal von der Frequenz her: Funktionieren Röntgen und CT mit
derselben Frequenz?
Und beim MRT (das ist doch dasselbe wie Kernspintographie?) haben die
Strahlen glaube ich eine wesentlich niedrigere Frequenz, oder?
Vielen Dank für die Antworten,
Nico
Hier werden sehr viele Dinge durcheinander gebracht.
Richtig ist, das bei Tomographischen Verfahren Schichtbilder berechnet
werden. Computertomographie heißt der Spaß nur deshalb, weil Computer
eingesetzt werden, die aus Messdaten digitale Schichtbilder berechnen.
Schnell brauchen die Strahlen- und Detektorvorrichtungen hierbei nicht
um den Körper zu kreisen. Viele Untersuchungen dauern etliche Minuten.
Bei der klassischen Röntgen-Computertomographie durchleuchtet ein
Röntgenstrahl den Körper, wobei eben ein Teil der Strahlung absorbiert
wird. Der Teil, der den Körper an einer bestimmten stelle wieder
verlässt wird zusammen mit der Position des Detektors gemessen,
digitalisiert und im Computer abgespeichert. Aus den Positionsdaten
und den Absorptionsdaten, die proportional zur Gewebedichte sind,
lassen sich mit ausgefeilten mathematischen Tricks (numerische
Verfahren) die Gewebedichte als Schichtbild dem sog. Tomogramm
darstellen. Die aufgenommenen Strahlendosen sind hierbei nicht
unerheblich. Außerdem handelt es sicht bei Röntgenstrahlen um
ionisierende Strahlen, die durchaus Schäden im Körper verursachen.
Bei der NMR ist das physikalische Prinzip völlig anders. Bei NMR bzw.
Nuklear-Mangnetische Resonanzverfahren werden Atome mit einem eigenen
starken magnetischen Moment wie z.B. Wasserstoff oder Natrium als
Messobjekte verwendet. Diese Atome werden zunächst einem starken
homogenen magnetischen Feld ausgesetzt. Hierbei präzedieren
(vereinfachte Erklärung) die Kerne um die Magnetisierungsachse wie
mechanische Kreise um die Schwerkraftrichtung. Dann wird das erste
Feld mit einem magnetischen Gradientenfeld überlagert. Zuletzt wird
die gesamte Anordnung mit Hochfrequenzimpulsen bestrahlt. Je nach
Eigenfrequenz der Anordnung (Abhängig vom resultierenden Feld) werden
diese Impulse von den Atomen aufgenommen, die nun kurzfristig
ausgelenkt werden und nach einer charakteristischen Zeit in ihre
Ursprungspräzesionsbewegung zurück fallen. Beim zurück fallen senden
sie einen Echoimpuls der von einem Detektor aufgenommen wird. Als
Daten werden die Echos, die Echozeiten und Feldverteilung aufgenommen
und digital abgespeichert. Aus diesen Daten lassen sich ebenfalls
Schichtbilder jedoch mit ganz anderen Informationen errechnen. Der
Körper ist hierbei keinerlei ionisierender Strahlung ausgesetzt.
Jedoch können Tattoos oder irgendwelche metallischen Implantate zur
Artefakten also Fehldarstellungen führen. NMR gehört zu den Verfahren
die man auch als Hochfrequenzspektroskopie bezeichnet und auch in der
analytischen Chemie angewendet werden.